Elternarbeit

Wir legen großen Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien der bei uns untergebrachten Kinder und Jugendlichen. Wichtigstes Ziel dabei ist, die Ressourcen der Eltern zu stärken, um eine Rückführung des Kindes zu ermöglichen. Dazu ist es notwendig, gemeinsam das Verhalten von Kindern und Eltern und die übliche Art der Kommunikation untereinander zu klären. Dabei geht es nicht um irgendeine Schuldfrage oder um eine Schuldzuweisung, sondern vielmehr um die aktive Auseinandersetzung mit der Problemgeschichte. Hier ist die Bereitschaft zu Veränderungen unabdingbar.

Wir möchten auch während der Zeit der Unterbringung des Kindes in unserem Haus den Kontakt zwischen Familie und Kind aufrechterhalten und allen gemeinsam die Chance geben den Umgang miteinander neu zu erlernen. Um das zu erreichen, streben wir seitens des Zentrums einen wöchentlichen Kontakt mit den Eltern unserer Kinder und Jugendlichen an. In Krisenzeiten können tägliche Kontakte stattfinden und bis zur Bitte des sofortigen Besuches zum Gespräch gehen. Dabei benötigen wir für unser pädagogisches Handeln die uneingeschränkte Unterstützung der Sorgeberechtigten, wenn wir den gewachsenen Störungsbildern begegnen wollen. Wird dem Zentrum dieses Vertrauen entzogen, können wir als Einrichtung mit einem verzahnten Konzept weder dem Kind noch der Familie helfen.

JIZ PlakatFür die notwendige vertrauensvolle Zusammenarbeit legen wir großen Wert auf persönliche Kontakte zu den Eltern der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Um dies zu begünstigen, laden wir die Eltern alle drei Monate zu einem Elternsymposium in das Jean-Itard-Zentrum ein. Während dieser Veranstaltungen geht es um Hintergrundinformationen zu einzelnen Störungsbildern, Erklärungen unserer Arbeitsweise, Beantwortung von Fragen der Eltern und um das Aufzeigen von Veränderungsmöglichkeiten im familiären Haushalt und Umfeld. An diesen Tagen haben die Eltern auch die Möglichkeit, ihre Kinder im Zentrum zu besuchen und gemeinsam mit ihnen Zeit zu verbringen und an den Mahlzeiten teilzunehmen.

Die persönliche und individuelle Zusammenarbeit mit den Eltern wird durch Besuche in den Elternhäusern oder Einladungen zu themenspezifischen Gesprächen ergänzt. Während der Ferienzeiten, in denen sich das Kind zu Hause bei seiner Familie aufhält, finden ebenfalls geplante Hausbesuche statt. An diesen Terminen geht es darum, das Kind im Kontext der Ursprungsfamilie zu erleben und gleichzeitig den Eltern konkrete Möglichkeiten für schwierige Situationen aufzuzeigen.

Die stattfindenden inhaltlichen Kontakte werden darüber hinaus durch Elternsymposien des Jean-Itard-Zentrums und der Lerntherapie der Jean-Itard-Ersatzschule ergänzt. An diesen Tagen geht es primär um die schulische Leistung und Zukunft der Kinder und Jugendlichen. Es stehen aber auch Mitarbeiter zur Verfügung, um bei Bedarf andere Fragestellungen zu klären.

Zusätzlich laden wir die Eltern zu diversen Events und Höhepunkten, wie z.B. unserem Adventskaffee ein. Hier sollen sich Eltern und Kinder gegenseitig in einem anderen Rahmen zu erleben und gemeinsam feiern. In den meisten Fällen verstehen die Eltern unsere Intentionen und unterstützen unser Konzept.